Inkontinenzhilfsmittel – Ein Überblick

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Allein in Deutschland sind ca. 10 Millionen Menschen von einer Form der Inkontinenz betroffen. Jedoch ist Schätzungen zu Folge die Dunkelziffer sehr viel höher, da die Inkontinenz heutzutage immernoch ein Tabuthema darstellt und sich vele Betroffene schämen offen mit dieser Krankheit umzugehen.

Die Hilfe im Paket klärt Sie darüber auf, welche Arten der Inkontinenz es gibt und verschafft einen Überblick darüber, welche Inkontinenzhilfen gängig sind.

Wer benötigt Inkontinenzhilfsmittel?

Inkontinenzhilfsmittel werden von Menschen benötigt, die leichte bis schwere Inkontinenz haben und deshalb Urin, Stuhl oder beides nicht mehr zuverlässig halten können, durch beispielsweise eine Störung der Blasen-, Schließ und Beckenbodenmuskulatur. In der Regel liegt bei Betroffenen ein Pflegegrad vor.

Die Produkte sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich und sind somit auf die Person oder die Situation anpassbar.

Während manche der Betroffenen Windeln bzw. Windelhosen benötigen, greifen andere auf Produkte, wie Einlagen und Vorlagen zurück.

Warum die Versorgung mit passenden Inkontinenzhilfsmitteln so wichtig ist

Die passende, individuelle Versorgung mit Inkontinenzmaterial ist von sehr großer Bedeutung, da die verschiedenen Situationen im Leben verschiedene Herausforderungen mit sich bringen. Zudem sind die Präferenzen der einzelnen Betroffenen sowie die Arten der Inkontinenz individuell.

Jedoch kann die Suche nach dem passenden Inkontinenzartikel eine große Herausforderung darstellen, da die Produkte so vielfältig sind, wie die Menschen und ihre Bedürfnisse selbst. Bei der Auswahl sollten Sie sich selbst Fragen, was sie von den Produkten verlangen und in welcher Situation Sie welche Versorgung benötigen.

Im Endeffekt sollte sich jede Person mit seiner Wahl der Inkontinenzprodukte wohl fühlen und sich durch eine Inkontinenz nicht davon abringen lassen am sozialen Leben teilhaben zu können, denn eine Blasenschwäche sollte kein Grund sein sich von seinen Freunden und Angehörigen abzuschotten. Denn eins steht fest, in der Vielfalt von Inkontinenz Hilfsmitteln findet sich für jeden Betroffenen das passende Produkt und somit die richtige Inkontinenzversorgung.

Schweregrade von Harninkontinenz

Die Harninkontinenz wird in verschiedene Schweregrade eingeteilt. Sie wird daran gemessen, wie viel Urin innerhalb von vier Stunden austritt.

Durch die verschiedenen Schweregrade einer Harninkontinenz lässt sich besser einschätzen, welche Produkte geeignet sind und den meisten Komfort mit sich bringen werden.

Schweregrad 1 – leichte Inkontinenz

Bei einer leichten Inkontinenz werden nur ein paar Tropfen Urin bis hin zu 100 ml innerhalb eines Zeitraumes von vier Stunden verloren. Dies geschieht beispielsweise beim Lachen, Husten oder durch nächtliches tröpfeln.

Schweregrad 2 – mittelschwere Inkontinenz

Eine mittelschwere Harninkontinenz zeichnet sich durch einen unkontrollierten Urinverlust von bis zu 200ml in einem Zeitraum von ca vier Stunden aus. Der Betroffene erreicht die Toilette nicht immer rechtzeitig.

Schweregrad 3 – schwere Inkontinenz

Bei einer schweren Inkontinenz entleert sich die Blase nicht vollständig, jedoch kommt es zu einer größeren Blasenentleerung und es werden mehr als 200 ml Urin in einem Zeitraum von vier Stunden verloren. Der Betroffene hat kein Gefühl mehr über die Kontrolle des Urinverlustes.

Schweregrad 4 – sehr schwere Inkontinenz

Eine sehr schwere Inkontinenz führt dazu, dass sich der Blaseninhakt komplett und dauernd entleert, ohne, dass der Betroffene jegliche Kontrolle darüber hat.

Hilfsmittel für Harninkontinenz – Ein Überblick

Generell lassen sich die unterschiedlichen Inkontinenzmaterialien in vier verschiedene Kategorien einteilen. welche Produkte für Sie am besten funktionieren und überhaupt in Frage kommen hängt vor Allem von der Schwere Ihrer Inkontinenz und ihren persönlichen Vorlieben ab.

Man unterscheidet zwischen:

  • Aufsaugenden Inkontinenzhilfen: Sie saugen Flüssigkeiten zuverlässig auf und verhindern Gerüche
  • Funktionell-anatomischen Hilfsmitteln: Dienen zur Unterstützung der natürlichen Kontinenz
  • Toilettenhilfen: Erleichtern besonders Menschen den Toilettengang, die nur eingeschränkt in ihrer Bewegung sind
  • ableitenden Hilfsmitteln: Leiten den Harn direkt in einen Behälter

Aufsaugende Inkontinenzmaterialien

Das aufsaugende Inkontinenzmaterial gehört zu den beliebtesten, da sie besonders einfach in der handhabung, diskret und sicher sind. Sie sind in verschiedenen Größen und Stärken verfügbar. Somit ist für jede Variante der Harninkontinenz ein passendes Produkt dabei.

Die verschiedenen Produktarten von aufsaugendem Inkontinenzmaterial

Der Aufbau von aufsaugendem Inkontinenzmaterial ist immer ähnlich: Außen befindet sich eine Folie, die keinerlei Flüssigkeiten durchlässt und somit die Kleidung schützt. Die Innenseite besteht aus einem besonders hautfreundlichem Vlies, der den austretenden Harn direkt in die Mitte weiterleitet. Dort befindet sich der sogenannte Superabsorber.

Der Superabsorber ,innerhalb der Inkontinenzhilfsmittel, ist dazu in der Lage besonders viel Flüssigkeit als Gel zu binden, wodurch diese nicht weiter austritt. Zudem sorgt er auch dafür, dass der Harnstoff nicht durch Bakterien zersetzt wird, was nicht nur die Geruchsbildung stoppt, sondern zudem auch die Haut besonders schont.

Zu den verschiedenen aufsaugenden Inkontinenzprodukten gehören:

Inkontinenzeinlagen

Inkontinenzeinlagen werden, ähnlich wie eine Monatsbinde, in der Unterwäsche angebracht. Dort platziert sind sie dazu in der Lage eine gewisse Menge des austretenden Urins aufzusaugen. Inkontinenzeinlagen sind sowohl für Männer als auch für Frauen verfügbar.

Häufig wird zu Inkontinenzeinlagen gegriffen, da sie besonders klein und diskret sind. Jedoch reicht ihr Schutz lediglich bei einer leichten bis mittleren Harninkontinenz aus.

Inkontinenzvorlagen mit Fixierhose

Wird von dem Inkontinenzmaterial mehr Saugkraft verlangt, kann zur Inkontinenzvorlage mit Fixierhose gegriffen werden. Die Vorlagen sind größer als die Einlagen und müssen deshalb mit einer extra Netz- oder Fixierhose am Platz gehalten werden.

Auch dieses Inkontinenzmaterial ist für Frauen und Männer erhältich und eignet sich bei mittlerer bis schwerer Inkontinenz.

Inkontinenzhosen und Pants

Ähnlich wie eine Unterhose umfassen Inkontinenzhosen und Pants den gesamten Intimbereich. Die Pants werden nciht wie Windeln angelegt, sondern wie eine Unterhose angezogen. Sie sind besonders für sehr aktive Menschen geeignet, da die Pants lediglich aus einem Teil bestehen und nciht wie die Einlagen oder Vorlagen extra fixiert werden müssen und somit verrutschen könnten.

Die Pants und Inkontinenzhosen sind sehr flexibel einsetzbar und unterstützen bei allen Schweregraden der Inkontinenz. Zudem gibt es extra Designs für Männer als auch für Frauen, damit sich die Pants an die Anatomie der Betroffenen anpasst.

Windelhosen/ Schutzhosen und Inkontinenzslips

Windelhosen und Inkontinenzslips sind besonders praktisch bei Menschen, die nur eingeschränkt beweglich oder bettlägerig sind. Sie werden durch Klebestreifen an der Seite geschlossen und lassen sich sehr einfach anlegen.

Die „Windeln für Erwachsene“ zählen zu dem saugstärksten und zuverlässigsten Inkontinenzmaterial.

Auch diese Art der aufsaugenden Hilfsmittel ist bei jeder Art und schwere der Inkontinenz eine Unterstützung und bieten Schutz. Sie sind besonders praktisch bei der Pflege, da die Artikel leicht entfernt werden können.

Inkontinenzunterlagen

Bei Inkontinenzunterlagen handelt es sich um Bettschutzeinlagen, die nciht direkt Inkontinenzhilfsmittel ersetzen sollen, sondern eine gute Ergänzung darstellen.

Durch das Nutzen einer Bettschutzeinlage wird der Hüftbereich der Matratze bedeckt, was zur Folge hat, dass die Matratze hygienisch sauber bleibt. Dies kann die Pflege erleichtern, da nicht der komplette Bezug gewechselt werden muss, falls etwas daneben geht.

Funktionell-anatomische Hilfsmittel bei Inkontinenz: Inkontinenzprodukte für Frauen und Männer

Inkontinenzmaterial gibt es in verschiedenen Ausführungen, auch speziell auf die Anatomie des Mannes oder der Frau angepasst.

Diese Art der Hilfsmittel wird eingesetzt, wenn der Harndrang noch verspürt wird, aber der Urin nicht mehr zuverlässig eingehalten werden kann und es somit zum unkontrollierten Harnverlust kommt.

Dies kann verschiedene Ursachen haben. So kann es bei Frauen daran liegen, dass sie eine abgesenkte Gebärmutter haben oder es kann sich um eine schwache Beckenbodenmuskulatur handeln.

Funktionell-anatomische Hilfsmittel unterstützen durch die Anpassung an die Anatomie von Frauen und Männern die normale Blasenfunktion.

Funktionell-anatomische Hilfsmittel bei Inkontinenz für Frauen

Zu den Funktionell-anatomischen Hilfsmitteln für Frauen zählen:

  • Inkontinenztampons
  • Pressare
  • Harnröhren-Plugs/ Harnröhrenstöpsel

Inkontinenztampons

Inkontinenztampons werden bei einer bestehenden Harninkontinenz vaginal eingeführt. Sie stützen den Blasenhals, wodürch der unkontrollierte Harnverlust vermieden werden kann. Zudem verhindern sie Geruchsbildung und sind sehr diskret.

Das Inkontinenzmaterial besteht aus einem speziellen Schaumstoff und kann über mehrere Stunden getragen werden. Teilweise gibt es auch Inkontinenztampons, die mehrfach verwendet werden können.

Die Nutzung von Inkontinenztampons stärkt zudem die Beckenbodenmuskulatur, was eine effektive Art zur Behandlung einer Inkontinenz ist.

Pressare

Ähnlich wie das Inkontinenztampon, wird auch das Pressar vaginal eingeführt, wodurch ein Druck gegen die Scheidenwand entsteht. Dieser Druck sorgt dafür, dass die Organe gehoben werden und die Harnröhre verschlossen wird. So tritt kein Urin aus der Blase aus. Gleichzeitig stärkt der Artikel die Beckenbodenmuskulatur, was bei der Behandlung einer Inkontinenz vorteilhaft ist.

Harnröhren-Plugs/ Harnröhrenstöpsel

Bei dem Harnröhrenstöpsel handelt es sich um eine Inkontinenzprodukt, welches vaginal eingeführt wird. Dabei handelt es sich um einen weichen Ballon, der mit einer Gelmasse gefüllt ist und mit Hilfe eines Applikators in die Harnröhre eingeführt wird.

Um Urin abzulassen wird der Inkontinenzartikel durch einen leichten Zug entfernt.

Dadurch, dass es nicht zum unkontrollierten Harnverlust kommt ist auch idese Methode sehr diskret und eine sichere und bequeme Lösung für den Alltag.

Funktionell-anatomische Hilfsmittel für Männer

Zu den Funktionell-anatomischen Hilfsmitteln für Männer zählen:

  • Penisklemme
  • Penisbändchen

Penisklemme

Männer mit einer Blasenschwäche können auf die Penisklemme zurückgreifen. Die Penisklemme ist ein Kunststoffring, der flexibel ist und aus einem hautfreundlichen Material besteht. Durch ein elastisches Klettband wird dieser an Ort und Stelle gehalten. Zudem wird somit auf die Harnröhre gedrückt, wodurch unkontrollierter Harnverlust verhindert wird, ohne, dass die Blutzirkulation im Penis unterbrochen wird.

Bei diesem Inkontinenzhilfsmittel ist zu beachten, dass es regelmäßig geöffnet werden muss, um den angestauten Harn ablassen zu können.

Das Penisbändchen

Das Penisbändchen ist in seiner funktionsweise der Penisklemme sehr ähnlich. Auch dieses Inkontinenzprodukt übt durch ein Klettband und einen kleinen Ballon Druck auf den Penis und somit auf die Harnröhre aus. Dadurch tritt kein Urin aus.

Jedoch sollten Männer mit einer Blasenschwäche darauf achten den Harn abzulassen. Dafür muss der Ballon vorsichtig geleert werden, damit der Druck abgebaut wird.

Toilettenhilfen bei Inkontinenz

Die Mobilität bei Menschen mit einer Inkontinenz kann sehr große Unterschiede aufzeigen, demnach ist es wichtig, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.

Toilettenhilfen bei Inkontinenz gibt es in verschiedenen Formen.

Die Toilettenhilfe ist ein Hilfsmittel für Menschen, die dazu in der Lage sind eine Toilette aufzusauchen, aber denen es schwer fällt.

Die Toilettensitzerhöhung ist ein Inkontinenz Hilfsmittel, welches das Aufstehen und das hinsetzen auf die Toilette erleichtert. Auch dieses Produkt ist eine Unterstützung, wenn ein Harndrang verspürt wird.

Handelt es sich bei dem Betroffenen um eine bettlägerige Person, oder ist der Weg zur sanitären Anlage schlichtweg zu weit, kann ein mobiler Toilettenstuhl ein unterstützender Artikel sein. Der Auffangbehälter und er Inhalt dieser Inkontinenzprodukte muss nach jeder Nutzung gereinigt werden.

Liegt eine vollständige Bettlägerigkeit vor kann eine Urinflasche oder Bettpfanne die richtige Lösung sein. Dadurch kann Urin abgelassen werden, ohne , dass das Bett verlassen werden muss. Der Inhalt sollte nach jeder Nutzung geleert und die Bettpfanne gesäubert bzw. entsorgt werden.

Ableitende Hilfsmittel bei Inkontinenz

Liegt eine schwere bis sehr schwere Inkontinez vor könne ableitende Hilfsmittel die richtige Wahl für die Inkontinenzversorgung sein, denn liegt eine schwere Inkontinenz vor sind anatomische Hilfsmittel und Toilettenhilfen nur wenig unterstützend.

Durch ableitende Hilfsmittel wird der Urin bei einer Inkontinenz direkt in einen Urinbeutel oder in eine sanitäre Anlage abgeleitet.

Man unterscheidet hierbei zwischen invasiven und nicht-invasiven Inkontinenzprodukten. Also Inkontinenzprodukte die in den Körper eingeführt werden müssen und Inkontinenzprodukte, die außen am Körper getragen werden.

Zu den ableitenden Hilfsmitteln bei einer Inkontinez zählen:

  • Blasenkatheter (invasiv)
  • Urinalkondom (nicht-invasiv)
  • Urinbeutel

Ableitende Artikel können besonders die Pflege erleichtern.

Der Blasenkatheter

Ein Blasenkatheter ist ein Schlauch, der in die Blase eingeführt wird und dort für einen längeren Zeitraum verbleibt. Dadurch kann der Harn gezielt abgeleitet werden und es kommt zu keinem Hautkontakt, wodurch Folgeerkrankungen, wie Infektionen, vermieden werden können.

Bei einer Blasenschwäche unterscheidet man zwischen:

  • Einmalkatheter
  • Dauerkatheter
  • suprabubischer Blasenkatheter

Der Einmalkatheter ermöglicht die direkte Entleerung der Blase und wird nach Gebrauch entfernt. Dieser Katheter bietet den Vorteil, die Blase gezielt entleeren zu können, unabhängig von der Kontrolle über den Harndrang.

Er kann durch geschultes Pflegepersonal als auch von Ihnen selbst über die Harnröhre eingeführt werden.

Der Dauerkatheter wird in der Regel von geschultem Personal gelegt und kann mehrere Wochen oder sogar Monate im Körper verbleiben. Der Urin wird kontinuierlich abgeleitet und sammelt sich nicht mehr in der Blase.

Der suprabubische Blasenkatheter

Ein suprapubischer Blasenkatheter wird durch die Bauchdecke in die Blase eingeführt. Dieser Katheter kann über einen längeren Zeitraum im Körper verbleiben und umgeht die Harnröhre, falls hier eine Fehlfunktion vorliegt. Die Platzierung und der Wechsel dieses Katheters erfordern eine kleine Operation durch geschultes Personal.

Unabhängig von der Art des Katheters spielt Hygiene eine entscheidende Rolle, um Folgeerkrankungen, wie Infektionen zu vermeiden. Informieren Sie sich über die Katheterpflege und lassen Sie sich vom Arzt oder Pflegefachpersonal den richtigen Umgang mit den Hilfsmitteln zeigen.

Das Urinalkondom

Urinalkondome sind eine nicht-invasive Option für Männer mit einer Inkontinenz, die ihren Harndrang nicht kontrollieren können. Wie der Name schon sagt handelt es sich um einen kondomartigen Überzieher der über den Penis gezogen und mit einem hautfreundlichen Kleber befestigt wird. Am Ende des Inkontinenzmaterials befindet sich ein Schlauch, der den Urin in einen Beutel leitet. Handelt es sich um ein modernes Urinalkondom, kann dies sigar bis zu 48 Stunden getragen werden, ohne Irritationen zu verursachen.

Urinbeutel

Ein Urinbeutel wird verwendet, um Urin aufzufangen, wenn er nicht direkt in die Toilette abgeleitet wird, z. B. beim Einsatz eines Katheters oder Urinalkondoms. Es gibt zwei Arten von Urinbeuteln: Beinbeutel und Bettbeutel.

Der Beinbeutel wird normalerweise mit einer Manschette um den Oberschenkel oder an der Hüfte unter der Kleidung getragen, um eine hohe Mobilität zu gewährleisten.

Ist der Betroffene bettlägerig kommt es eher zur Versorgung mit einem Bettbeutel der über eine Tropfkammer verfügt. Der Bettbeutel wird am Kranken- oder Pflegebett befestigt und muss je nach Produkt alle 24 Stunden bs 14 Tage ausgewechselt werden.

Stuhlinkontinenz-Hilfsmittel

Menschen mit einer Stuhlinkontinenz habn oft das Gefühl sich aus Scham zurückziehen zu müssen, was zuletzt in einer sozialen Isolation endet. Jedoch stehen verschiedene Inkontinenzmaterialien zur Verfügung, die dabei helfen können das Schamgefühl zu beseitigen und sich wieder am sozialen Leben zu beteiligen und um ein Stück weit wieder zu sich selbst zu finden.

Wichtige Produkte bei einer Stuhlinkontinenz sind:

  • Aufsaugendes Inkontinenzmaterial
  • Analtampon
  • Stuhlauffangbeutel (Fäkalkollektor)
  • Anale Irrigation

Die Nutzung dieser Inkontinenzprodukte kann die Stuhlinkontinenz nicht heilen, aber dennoch ein Gefühl von Sicherheit im Alltag schaffen.

Aufsaugendes Inkontinenzmaterial bei Stuhlinkontinenz

Patienten mit einer Stuhlinkontinenz greifen häufig auf aufsaugende Inkontinenzhilfsmittel zurück. Dabei sind umschließende Produkte, wie Inkontinenzhosen und Inkontinenzslips besonders hilfreich. Im Volksmund werden diese auch als „Windeln für Erwachsene“ bezeichnet.

Ähnlich wie Unterhosen oder Windeln umschließen sie den gesamten Unterleib und Intimbereich, dadurch können viel Flüssigkeit und Stuhl aufgenommen werden und schützen somit zuverlässig.

Es ist besonders wichtig darauf zu achten, dieses Inkontinenzmaterial regelmäßig zu wechseln, damit es nicht zu Infektionen oder ähnlichem kommt.

Um die Matratze und andere Oberflächen hygienisch rein zu halten können zusätzlich Bettschutzeinlagen im Alltag verwendet werden.

Analtampon

Liegt der Ursprung der Stuhlinkontinenz bei einem geschwächten Schließmuskel wird häufig zu einem Analtampon gegriffen. Dieses wird verwendet, um den Darmausgang temporär zu verschlißen, wodurch der Verlust von festem Stuhl verhindert wird.

Das Analtampon aus Schaumstoff wird rektal eingeführt und verhindert, dass Gerüche austreten.

Stuhlauffangbeutel (Fäkalkollektor)

Stuhlauffangbeutel, auch bekannt als Fäkalkollektoren, sind eine hygienische Lösung für bettlägerige Patienten mit Stuhlinkontinenz. Sie funktionieren ähnlich wie Stoma-Beutel und werden über dem After platziert, um den Stuhl aufzufangen. Dadurch werden unangenehme Gerüche vermieden und Hautirritationen von Anfang an verhindert. Es gibt verschiedene Ausführungen von Fäkalkollektoren, die bis zu 1 Liter fassen können.

Anale Irrigation

Die Analage Irrigation gehört nicht direkt zu den Inkontinenzmaterialien, sondern ist eine Technik, um den Darm gezielt zu leeren.

Der natürliche Reflex zur Entleerung des Darms wird angeregt, indem durch einen Schlauch Flüssigkeit in den Anus gespült wird. Daraufhin werden der Stuhl und die Flüssigkeit ausgeschieden.

Die Produkte, die involviert sind belaufen sich auf einen Schlauch, durch den die Flüssigkeit in den Anus gespült wird, einem Wasserbehälter und einer Pumpe. Die Pumpe gibt es in verschiedenen Formen: so wird zwischen einer Handpumpe und einer elektrischen Pumpe unterschieden.

Auch wenn keine Kontrolle über die Ausscheidungsorgane möglich ist kann eine Anale Irrigation den Darm gezielt leeren. Wird die Darmentleerung gründlich durchgeführt können Ausscheidungen bis zu 48 Stunden ausbleiben.

Gut zu wissen: Kostenübernahme von Inkontinenzmaterialien über die Krankenkasse

Es besteht die Möglichkeit, dass die Krankenversicherung einen Teil der Kosten für die Inkontinenz Hilfsmittel übernimmt, wenn sie eine diagnostizierte Inkontinenz haben.

Scheuen Sie sich nicht ihren Arzt zu Fragen und sich einer Untersuchung unterziehen zu lassen. Er kann Sie beraten und Ihnen helfen die besten Produkte für Sie herauszufiltern. Stellt dieser Ihnen ein Rezept aus müssen Sie lediglich 10% bzw. maximal 10€ der Kosten tragen.

Zudem ist es möglich, dass die Krankenkasse den Patienten mit einer Inkontinenz-Hilfsmittel-Pauschale finanziert, um Einlagen und andere Produkte finanzieren zu können.

Haben Sie einen anerkannten Pflegegrad haben Sie einen Anspruch auf Pflegehilfsmittel zum Verbrauch im Wert von 40 Euro pro Monat. Dabei haben Sie unter anderem die Auswahl aus Bettschutzeinlagen, Handschuhe und auch Desinfektionsmittel. Jedoch können Sie den Inhalt und die Produkte des Hilfsmittelpakets frei wählen.

Inkontinenzmaterial auf Rezept: So erhalten Sie Inkontinenzhilfsmittel von der Krankenkasse

Gemeinsam mit der Krankenkasse können Sie oder Angehörige prüfen und fragen, ob ein Anspruch auf Inkontinenz Produkte, bei einer Blasenschwäche oder Stuhlinkontinenz, besteht.

  1. Die Krankenkasse kommt nur für die Produkte auf, die medizinisch notwendig sind. Lassen Sie sich am besten bei der Auswahl beraten.
  2. Sprechen Sie mit einem Mediziner. Dieser kann die Notwendigkeit bestimmter Inkontinenz Produkte durch eine Verordnung unterstreichen. Zudem kann auf der Verordnung eine spezifisches Inkontinenzmaterial gelistet sein, was die Chancen dafür erhöht dies zur verfügung gestellt zu bekommen.
  3. Sie oder Ihre Angehörige können nun prüfen lassen, ob eine Kostenübernahme über die Krankenkasse möglich ist.

Fazit: Zwischen den verschiedenen Inkontinenzprodukten das Richtige finden

Es lässt sich keine offizielle Formel bilden, mit welcher Sie oder Ihre Angehörigen das perfekte Produkt für ihre Blasenschwäche oder Stuhlinkontinenz finden. Ganz im Gegenteil – die Auswahl fällt den meisten schwer, jedoch müssen Sie sich nicht auf ein einzelnes Produkt festlegen. Jede Situation im Alltag bringt verschiedene Herausforderungen mit sich.

Legen Sie fest, was Sie von den einzelnen Inkontinenzprodukten erwarten und wie Sie sich am unbeschwertesten fühlen. Scheuen Sie sich nicht davor jedes Produkt eine gewisse Zeit lang auszuprobieren und auch mal zu wechseln, bis Sie sich zu 100% wohlfühlen.

Bei der Vielfalt an Inkontinenzhilfsmitteln kann das überfordernd sein. Lassen Sie sich beraten und gehen Sie auf Tipps ein.

Nur so könne Sie herausfinden welches Produkt Ihre Erwartungen trifft – ob es sich um Einlagen, Windeln oder Katheter handelt, Sie haben die Auswahl.

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